2011 wollte Mercedes im Rahmen der IAA eine ganz andere Pressekonferenz anbieten, als jemals zuvor. OSK aus Köln war für Konzept und Umsetzung verantwortlich und Andree Verleger wurde an Bord geholt, um die massiven Ideen an den Start zu bringen, die für ein Projekt dieser Größenordnung benötigt werden.
Ich hatte Andree kurz zuvor durch Andi Sollik kennengelernt und mit ihm schon als Projektleiter die Bühnen-Show zu „125 Jahre Bosch“ in Stuttgart umgesetzt. Auch hatten wir ein Verkaufstraining von BOSE in Paris inszeniert, welches in drei Wochen Tausende der Top Verkäufer auf die kommenden Projekte einschwor. Und dies mehrmals täglich mit unserer Show!
Was ich an Andree liebe und sehr oft vermisse, seit ich nicht mehr regelmäßig mit ihm zusammenarbeite: er prügelt selbst die krassesten Ideen durch, kann aber auch loslassen, wenn er merkt, dass sich etwas in eine falsche Richtung entwickelt. Er ist einfach in der Lage den kreativen Prozess anzufachen und am knistern zu halten, wie kein Zweiter!
Oder wie es am Beginn von Rick Rubin’s wunderbarem Buch „The Creative Act“ steht: „The object isn’t to make art, it’s to be in that wonderful state which makes art inevitable.“ (Robert Henri).
Der eigentliche Grund, warum ich diese Geschichte heute skizziere ist, dass aktuell eine sehr gute Version des Smart Parts der Show auf YouTube zu finden ist. Auf 3:42 wird hier etwa ein Drittel der eigentlichen Show zur Pressekonferenz auf der IAA gezeigt. Die anderen beiden Teile sind gerade nicht auf YouTube verfügbar, aber alleine dieser Part macht schon klar, was wir damals realisiert haben. Es gab auch einen klassischen Teil für den Vorabend, der aber nicht Teil der PK war.
Ich picke hier nur wenige Menschen raus und entschuldige mich schon jetzt bei all den anderen wunderbaren Wegbegleiter:innen, dass sie dieses Mal - nicht Erwähnung finden….
Andree Verleger:
wir hätten auch ein Abend-füllendes Programm machen können, mussten uns aber auf maximal 10 Minuten beschränken. Ich war eineinhalb Jahre lang Deine linke und rechte Hand in den gemeinsamen Projekten. Danach war ich reif für die Betty-Ford-Clinic, aber ich will im Nachhinein keinen Moment missen!
Andi Sollik:
ohne Dich, wäre ich da nie rein gekommen. Du hast auf sehr clevere Art und Weise den Boden für diese und viele andere tolle Produktionen bereitet. Auf diesem Weg ganz herzlichen Dank dafür!
Thomas Kelzenberg:
ich wußte damals noch nicht, wie sehr Du mir über die Jahre an’s Herz wachsen würdest. Wir haben ein wenig gebraucht, um uns einzugrooven, dann aber ist da eine Zusammenarbeit entstanden, wie ich sie mir nicht besser wünschen könnte. Seit ich 2018 das EA gamescom Team verlassen habe, vermisse ich ein so begnadeten Technischen Leiter wie Dich auf jeder Baustelle (aber das bleibt unter uns ;-).
Hans Steingen:
einen klassischen Pianisten und Komponisten dabei zu haben, der Event versteht es aber auch gewohnt ist mit den Toten Hosen und Kraftwerk zu arbeiten ist eine Gnade. Hans Du kannst rocken und drücken, aber auch wundervoll schwebend berühren. Und ich wußte davor gar nicht, wieviele klassische Orchester überall auf der Welt zu jeder Tages und Nachtzeit im Studio bereitstehen, um das umzusetzen, was man ihnen auf die Notenständer beamt… Moderne Welten! Wir haben schon viel zulange den Aufnahmetermin für Deine Erntehlfer Folge offen und ich muss Dein neues Studio ja auch endlich mal vorgeführt bekommen!
Yevgeni "Jeff" Birkhoff:
viel zu leicht kann Dein unglaublich wichtiger Beitrag überhört werden, deshalb möchte ich ihn hier kurz - meinem Verständnis nach - erklären. Das Sound Design fällt meist erst dann auf, wenn es nicht vorhanden, oder schlecht ist. Ein gelungenes Sound Design bildet den Nährboden für viele der Emotionen, die ein Event erzeugen soll. Und hierbei bist Du einfach ein Meister-Gärtner!
Bernhard Settele:
Dein Media Guide war ein Blast! Die meisten Projektbeteiligten hatten sowas davor wahrscheinlich noch nicht gesehen und viele danach auch nie wieder. Ich werde nie vergessen, wie ich auf Baustellenbesuchen mit dem Messschieber die Bodenspalte der verfahrbaren LED-Wände gemessen habe. Ich wurde dafür von einigen sehr belächelt, aber nur bis sie gesehen haben, wie später die ersten Test-Files ruckelfrei und passgenau über alle Flächen flogen!
Wolfgang Schwartz & Pia Kunz:
mit diesem Projekt begann eine wunderbare Zusammenarbeit, die mich in viele mobile Broadcast Units und auch in unfassbar komplexe Flussdiagramme geführt hat. Ihr wisst genau was ihr tut und das krasse ist, die meisten sind sich gar nicht bewusst darüber, wie wichtig es ist im Bereich Broadcast hervorragend aufgestellt zu sein.
Chris Cuhls:
ich glaube Du hättest noch sehr viel mehr zu sagen zu alle dem hier. Denke das war ein nennenswerter Meilenstein auf Deinem Weg in Richtung Event-Regisseur!
Alex Burgos & Betty Sturm:
2023 ist man versucht zu denken, dass vieles von dem was da zu sehen ist Sensor-gesteuert live bewegt wird. Aber das war 2011 noch nicht technisch möglich. Also war es Euer „Job“ diesen Horden an hervorragenden Performer:innen ganz genau beizubringen, wer wann wohin springt, oder wann wo überfahren werden könnte. Dazu gehörte ja auch fast eine Woche lang im Green Screen Studio auf Trampolinen das ABC springen zu lassen. Und ich musste Tag für Tag Andree beichten, dass es immer noch nicht gelungen ist ein "Q" zu springen, ohne sich dabei willentlich ein Bein zu brechen.
Thomas Hüneburg & Fabian Pempelfort:
kreative Ideen in bunte Balken zu verwandeln, die dann zur richtigen Zeit an der richtige Stelle abgespielt werden klingt pups einfach. Ist es aber nicht und ich habe Euch oft über die Schulter geguckt und Euch echt bewundert dafür bei all dem Rumgeschubse den Überblick nicht zu verlieren.
André Buch:
das alles wäre nichts, wenn alle nur Jeans und T-Shirt anhätten. Und Du hattest wohl auch zuvor noch nie Kostüme designt, in die ganze MacBooks eingearbeitet werden würden (leider im Smart Part nicht zu sehen!). Ich kannte schon einige gute Schneidereien zuvor, aber im Rahmen dieser Produktion hab ich noch mal viel Tolles kennengelernt.
Ralph Larmann:
kennengelernt hatten wir uns bei dem Bosch Job kurz zuvor. Jetzt ging es wieder darum, eine sehr komplexe große Nummer in tollen Fotos festzuhalten. Und dafür bist Du einfach unschlagbar, mein Lieber! Du webst Dich so unkompliziert und nett in die Baustelle ein, dass es später gar nicht mehr auffällt, dass Du gerade Deinen Job machst. Ich kann nur jedem Deine Folge des Ermntehelfer Podcast an’s Herz legen, in dem man Dich sehr gut kennenlernen kann.
Wie oben ja schon angekündigt, da fehlen viele, sehr viele, ohne die das alles nie so toll geworden wäre. Aber jetzt gerade geht es mir nur darum, meine spontanen Gefühle und Erinnerungen raus zu hauen und Dir viel Spaß bei dem kurzen Klipp zu wünschen.
Und viel Freude & Erfolg bei Deinem nächsten kreativen Projekt!
Kommentar schreiben