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No. 01_2004_Goldene Kamera_Steinberg_ZDF_Bühnenmeister

Warum fängst Du denn mit so 'nem Dinosaurier an?

Machst Du nicht jetzt auch was Spannendes?

 

Doch, absolut!

 

Auch gerade jetzt laufen spannende Projekte, über die ich bestimmt später hier noch berichten werde.

Aber es gibt Highlights die es wert sind ganz vorne zu bleiben und da gehört diese Baustelle definitiv dazu!

 

**** LIVE-TICKER*****

 

Das klingt jetzt sicher konstruiert, aber gerade eben und an genau dem Punkt, an dem die Sternchen oben stehen klingelt mein Telefon.

Dran ist der Kollege, der in den Jahren damals meine linke und rechte Hand als Assistent und viel mehr war.

Ohne Ihn wäre das, was ich gleich schreiben werde nicht so gelaufen, wie es lief.

Ich lasse seinen Namen jetzt hier bewusst raus, da wir uns nächste Woche wieder mal - nach vielen Jahren - zusammen setzen werden und ich ihn dann erst um die Freigabe bitten will....

Bis dahin schon mal einen lieben Gruß unbekannterweise!

 

*****

 

Also, weiter in Berlin Anfang 2004. 

 

Damals sollte zum letzten mal die ZDF Produktion "Die Goldene Kamera" im Konzerthaus am Gendarmenmarkt realisiert werden.

Eine Sahnestückchen der Berliner Vorzeigebauten, aber nicht im geringsten für eine TV Show gedacht und gemacht.

 

Ich war damals angestellt bei einem Firmenverbund der WSV-Gruppe hieß, meinen Arbeitsvertrag hatte aber noch der legendäre Willi Steinberg unterzeichnet.

Somit hatte ich die Ehre - und das meine ich absolut so! - mit einem Team zusammenzuarbeiten, welches alle nennenswerten Meilensteine der deutschen Fernsehgeschichte ab den 70er Jahren geformt und gebaut hatte.

 

Wie üblich gibt es mindestens eine gemeinsame Vorbesichtigung der Location und so standen wir dann in den heilgen Hallen in Berlin. Auch da schon mit dabei, Vertreter des Denkmalschutzes und Architektur-Sachverständige.

Klare Botschaft_"Vorsicht, das wird kein Spaziergang hier!"

 

Mein Job sollte es werden, als Bühnenmeister für Steinberg das Set pünktlich rein, vernünftig aufgebaut und dann auch wieder ohne Schäden raus zu bekommen. Dazwischen noch eine kurze Live Sendung und ab dafür.

 

Aus den Vorjahren hörte ich, dass die Setbau Logistik immer händisch über die Freitreppe zum Platz hin lief.

Ägyptische Dimensionen und es war immer ein sehr, sehr unangenehmer Kraftakt! 

 

Aber was sah ich da bei der Vorbesichtigung?

Oben am Ende der Treppe waren die - Denkmal-geschützten! - Geländer bis zum Boden hin fast durchgerostet.

Ein kurzes Gespräch später, mit Architektur und Denkmalschutz stand der Plan.

Für Anlieferung und Abbau konnten ganz einfach Teile des Geländers weg genommen werden.

Dann konnten wir arbeiten, wie in diesem Jahrtausend üblich und unsere xxx Trailer an Setbau Material ganz einfach mit Gabelstaplern hantieren!

 

Alles, was ich dafür sicherstellen musste, war, dass die Geländer danach den Vorgaben des Denkmalschutzes entsprechend wieder angebracht wurden.

Also während der laufenden Produktion nur wieder sicher angepunktet und danach richtig schick fertig gestellt.

 

Ergebnis 01_ alles lief wie am Schnürchen, wir kamen genau in der geplanten Zeit rein und auch wieder geschmeidig raus.

 

Ergebnis 02_Boris Becker fand es echt spannend, als ich ihm und seiner Partnerin im Rahmen der After Show Party erklärt habe, warum da hinten am Ende der der Raucherecke jetzt gerade mit der Flex Geländer Elemente entfernt werden.

 

Ergebnis 03_die Location rief mich Wochen später an und wollte den Kontakt der Schlosserei haben, die ich für die Arbeiten gewählt hatte, weil sie so zufrieden waren.

Es hatte wohl noch nie ein Schlosser mit soviel Tinte unter der Haut an diesen hochheiligen Geländern gebrutzelt!

 

Fazit?

 

Gut zuhören, genau hinsehen, den einen Schritt weiter denken.

Genau das kann der richtige Weg sein.

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